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10.01.2013

Die Crew der NIEVES II meldet sich mit ganz lieben Neujahrsgrüßen aus der Karibik!

Das Boot liegt nun in der Marina Le Phare Bleu auf Grenada, die mit eigenem Strand, Pool und Restaurants einiges zu bieten hat.

Grenada ist eine wunderbar grüne Insel mit Regenwald und Traumstränden. Hier ein paar erste Eindrücke der ersten Tage:

 

 

 

 

Zur Zeit herrschen hier tropische Temperaturen und es regnet nahezu täglich, was aber bei der Hitze wohltuend ist. Leonard hat sich mittlerweile auch etwas klimatisiert. Die Klimaanlage läuft nun über Landstrom nur noch während der Mittagsstunden.

Weihnachten waren wir Trauzeugen bei der traumhaft schönen Strandhochzeit von Edith und Adrian, was bei unserer Familie sichtlich für Verwirrung gesorgt hat (siehe Glückwünsche im Gästebuch). Wie schon im Gästebuch klargestellt, hier noch die Beweisfotos, dass das nicht unsere Hochzeit war ;-)

 

 

Babysmoking proudly presented by Moni und Saskia ;-)

Keine Hochzeit ohne Familie, Freunde und Lieblingskollegen! ;-)

Zwischen Weihnachten und Neujahr hat unser Bordingeniur die Bootselektonik gecheckt und verbessert, so dass technische Defekte wie am Anfang der Atlantiküberquerung nun der Vergangenheit angehören dürften. Alex hatte wie immer für jedes Problem eine Lösung.

Silvester haben wir mit Doris und Alex auf den Tobago Cays verbracht. Das Segeln war mit unserem Kleinen allerdings sehr anstrengend und wir mussten uns eingestehen, dass Segeln mit Baby gar nicht so einfach ist...aber dazu später!

Dank Scopoderm hat unsere Landrate Alex das erste Teilstück von der Marina im Süden der Insel bis zur windgeschützten Westseite der Insel irgendwie überlebt, Doris hing kurz über der Reling, war aber sofort danach wieder imstande, die Crewverpflegung unter Deck sicherzustellen ;-) Nur Leonard war quietschvergnügt und wollte unterhalten werden.

Auf der Westseite von Grenada gingen wir über Nacht an eine Mooring-Boje und segelten am nächsten Tag ganz entspannt weiter. Bei niedrigem Seegang erwachen auch echte Landraten wie Alex wieder zum Leben und werfen die Angelleine aus. Nach kurzer Zeit zappelte bei Alex auch schon eine Makrele an der Angel (Info für Tammo: Tintenfischimitat führt mittlerweile 2:0 gegen Rapala).

Micha war sofort zur Stelle und nahm die Makrele auf der Badeplattform aus. Das Fischlein wollte aber leider nicht in unsere Pfanne und sprang küchenfertig mit seinen letzten Zuckungen Micha aus der Hand, der beim Versuch, die Makrele noch zu fassen, zu allem Unglück mit der linken Hand in das Fischmesser griff. Jedenfalls war die Badeplattform plötzlich voller Menschen- und Makrelenblut und Micha meinte nur noch "ich bin gleich weg", was wir alle für einen Spaß hielten. Als Micha aber plötzlich zu Boden ging und sich gerade noch mit dem Oberkörper hinter der Wante festklemmen konnte, begriffen wir den Ernst der Lage. Alex sicherte Micha vom Ende der Badeplattform und ich griff panisch Michas Oberkörper in der Angst, Micha könnte ungesichert und ohne Schwimmweste bewusstlos ins Wasser fallen. Nach wenigen Sekunden kam Micha wieder zu sich, so dass wir ihn wieder ins Cockpit holen und seine tiefen Schnittwunden an zwei Fingern verbinden konnten. Weil Micha sich weigerte, ins Krankenhaus zu fahren, fuhren wir nun mit einen richtigen "Ein-Hand-Segler" an Bord weiter. ;-)

Carriacou

Die nächste Insel nördlich von Grenada ist Carriacou, wo wir in Hillsborough ausklarieren mussten und in der Tyrell Bay über Nacht an eine Mooring-Boje gingen. Auf der Fahrt dorthin hatten wir etwas unangenehmen Seegang - schlecht für Alex, dem es erst in der Tyrell Bay wieder richtig gut ging. In der Tyrell Bay gab es vom Mooring-Boy als Highlight zum Abendessen frische Austern zu kaufen, die allerdings - da sie in den Mangroven wachsen - viel kleiner sind als gewöhnliche Austern. Und so sieht es in der Tyrell Bay aus:

Union Island

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Union Island, wo wir für St. Vincent einklarieren mussten. Weil das Immigration Büro nicht besetzt war, mussten Micha, Alex und Doris in der Mittagshitze zum Flughafen laufen und uns dort einklarieren. Dann noch ein paar frische Früchte eingekauft und nach ein paar Seemeilen konnten wir pünktlich zum Silvesterabend in den Tobago Cays (es hatten allerdings auch noch viele andere Segler die tolle Idee, Silvester dort zu verbringen) unseren Anker fallen lassen.

Hier ein Früchtestand auf Union Island:

Tobago Cays

Zum Abendessen gab es frischen Lobster und trotz reichlich Wasser von oben lag eine tolle Stimmung in den Cays. Pünktlich Mitternacht zündeten viele Segler ihre Notfall-Signalraketen, einige hatte auch richtiges Feuerwerk dabei. Ein für uns tolles Jahr liegt hinter uns und wir hoffen, dass auch 2013 viel schönes für uns bereit hält.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Schnorcheln und Faulenzen...und natürlich mit Leonard bespaßen, dem Opa jeden Abend auf der Mundharmonika vorspielte und Oma einige Marotten beibrachte, wie etwa Schnuller ausspucken und wieder anreichen lassen;-)

Alex hatte sichtlich viel Spaß mit dem Dinghi...nur einmal vergaß er den Zündschlüssel und trieb so weit ab, dass er mit den Paddeln nicht mehr gegen die Strömung ankam und sich abschleppen lassen musste.

 

Hier ein paar Bilder von den Tobago Cays:

 

 

 

 

 

26.01.2013

...vor unserer nächsten Tour noch ein Lebenszeichen von uns Dreien...

Wir haben gehört, Deutschland wird gerade von einer Kältewelle überrollt und würden Euch gern ein paar Grad abgeben, die wir hier zuviel haben. Letzte Woche haben wir uns in einen klimatisierten Mietwagen gesetzt und Grenada erkundet. Hier ein paar Eindrücke:

...eine Insel mit zwei Bergen...

...und im tiefen, weiten Meer ohne Eisenbahnverkehr ;-)

...nun wie mag die Insel heißen, ringsherum ist schöner Strand...

...innen dichter Dschungel und ein paar Seen... 

...jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland! ;-)

Jetzt sind wir wieder in der Marina und lassen uns es uns gut gehen. Für die Seglergemeinde gibt es hier Dinghi-Konzerte, Barbeque-Abende und Tauchausflüge.

Einheimische Fischer fangen in der Bucht jede Menge Fisch und haben ihr Boot immer voller Lobster. Heute morgen ist Micha mit Ross, einem Engländer vom Nachbarboot, mit dem Dinghi auf das Riff rausgefahren und wollte uns auch einen Lobster fangen. Leider war die Sicht unter Wasser wegen des Regens schlecht und die beiden hatten keine Ahnung, wo sich die Viecher verstecken...da müssen wir wohl noch mal die Einheimischen fragen ;-)

Hier ein paar Bilder von unserer Marina: 

 

 

 

 

Unser Kleiner hat seinen eigenen Pool im Cockpit und genießt das tägliche Bad. Nächste Woche bekommen wir Schwimmwindeln, so dass Leo dann auch mal mit in den großen Pool darf.

 

Auch sein Himmelbettchen (entworfen und gebaut von unserem Bootsingenieur Alex) findet er toll: 

Nächste Woche kommen die beiden erfahrenen Atlantiksegler Annegret und Günter an Bord. Dann stechen wir wieder in See...

27.01.2013

...heute ist es passiert!!!! Ich bin mit unserem Kleinen im Arm ins Hafenbecken gefallen und schuld war dieser Tintenfisch:

Micha hatte das arme Tier gefangen und vor unserem Boot auf dem trockenen Steg ausgesetzt. Der Tintenfisch hat Schutz unter dem Brett gesucht, das wir zum Boot ausgelegt haben, damit wir besser ein- und aussteigen können. Wir mussten dieses Brett losbinden und kurz darauf bin ich mit dem Kleinen auf dem Arm vom Boot aus auf das Brett getreten, um das arme Tier vor weiteren Quälereien zu bewahren...dann ging alles ganz schnell und wir sind im Salzwasser gelandet...der Kleine hat sich mächtig erschrocken und musste danach erst mal mit Süßwasser gespült werden.

Auf den Schrecken gab es dann am Abend erstmal ein Rabeneltern-Bier und unsere Schweizer Bootsnachbarn meinten, wir wären schuld, wenn der Kleine später mal stottern sollte ;-) 

Happy Hour mit Constantin, Alec und Eva

 

18.02.2013

Nun sind Michas Eltern nach drei wunderschönen Wochen leider wieder abgereist. Wir haben zusammen Grenada mit dem Mietwagen erkundet, eine Kakaoplantage besichtigt...

...und sowas kommt in die gute Lindt-Schokolade :-) 

 

Günter mit einer Kakaofrucht

...und an einem Strand im Norden der Insel eine Würgeschlange (Gattung unbekannt) gesichtet:

Günter und Annegret haben sich einer Kokosnuss-Bananen-Diät unterzogen (besser als Weight-Watchers :-)).

 

Und natürlich waren wir auch wieder segeln und haben diesmal unser kleines Paradies gefunden haben...Sandy Island...eine winzige unbewohnte Insel bei Carriacou, nur erreichbar per Boot und noch ein echter Geheimtipp unter Seglern.

Micha mit einer Conch-Muschel

 

 

Abendessen so groß wie Leonard

Die Insel ist Karibik pur und das Riff dank Angelverbot noch absolut intakt. Wir waren stundenlang schnorcheln...hätten nicht gedacht, dass es hier Riffe wie im Roten Meer gibt...kristallklares Wasser, Stachelrochen, Tintenfischschwärme und jede Menge bunter Fische: 

Nun sind wir wieder in der Marina und lassen uns dort die Sonne auf den Bauch scheinen.

 

Wir haben es ja schon einigen von Euch erzählt, dass sich unsere Pläne geändert haben. Wir trauen uns nicht, mit Leonard große Segeltouren zu machen. Der Kleine verträgt das Segeln zwar sehr gut, aber bei richtigem Seegang mit 2-3 Meter hohen Wellen, der hier dank kräftigem Passat und starken Strömungen gar nicht mal so selten ist, wird das Segeln mit Baby für uns zur Qual. Das ist etwa so wie Achterbahn fahren mit Windelnwechseln, Füttern und natürlich Bespaßen...(nur zum Glück bisher ohne Looping ;-)).

Wir werden das Boot also verkaufen und unsere Tour mit dem Wohnmobil fortsetzen...und natürlich weiter berichten.

Nächste Woche fliegen wir für 3 Wochen nach Florida, wenn wir schon mal ganz in der Nähe sind. Dort bekommt Leonard auch seine fällige Schutzimpfung. Wir melden uns, sobald wir wieder in der Marina sind.

Seid lieb gegrüßt von der Sonnenscheininsel

Arlett und Michael

 

Nachtrag zum 21.02.2013

Hallo Ihr Lieben,

wir haben lange überlegt, ob wir die folgenden Zeilen überhaupt online stellen und hoffen, Ihr könnt Euch ein bißchen in uns reinfühlen und verurteilt uns nicht gleich. Wir haben ja schon geschrieben, dass wir das Segeln unserem Kleinen zuliebe aufgeben und das, was uns hier passiert ist, hat uns nur noch mehr in diesem Entschluss bestärkt.

Der Eigner der Marina, ein Schweizer, hatte in der Nachbarbucht ein Dinghi-Konzert organisiert, was immer eine tolle Sache ist. Mitten auf dem Wasser schwimmt eine Plattform für die Band und die Bar und ringsherum können Segler mit ihren Dinghis festmachen. Wir wollten anfangs gar nicht dorthin, weil unser Zwerg Dinghifahren bzw. das Tragegestell, in das er  reingesetzt werden muss, nicht mag. Die Marina hat uns dann versichert, wir könnten mit dem großen Dinghi der Marina fahren, den Kinderwagenaufsatz mitnehmen und während des Konzertes auf Johns Boot "Raindancer", einem wunderschönen 50 Tonnen schweren Holz-Zweimaster, bleiben (John ist übrigens auch unser Broker, der unser Boot verkauft). Wir haben uns also breitschlagen lassen und das Dinghi-Konzert war einfach großartig. Hier ein paar Eindrücke:

 

 

Nach dem Konzert hat uns John angeboten, auf der "Raindancer" zurück in die Marina zu fahren, allerdings außen herum, da der Dinghipass zwischen den Buchten zu flach für große Boote ist. Der Weg außen herum ist trotzdem relativ kurz...nicht mehr als eine halbe Stunde Fahrzeit. Als wir aus der Nachbarbucht raus waren, bin ich mit Leonard wegen des Wellenganges unter Deck gegangen. Wir waren 10 Personen auf der "Raindancer", John stand ebenfalls unter Deck am Kartenplotter und hat den Weg vorgegeben, Gary, auch ein erfahrener Regattasegler, stand am Steuer. Michael stand am Niedergang und hat Johns Befehle immer noch mal wiederholt, weil er die knifflige S-förmige Einfahrt im Dunkeln fürchtete. Offenbar war John mit dem Kurs unzufrieden und hat immer wieder "more to port" (mehr nach backboard) gerufen. Auch die übrigen Segler wurden unruhig und ich hörte mehrfach auch von den anderen Anweisungen, nach backboard zu korrigieren. Kurz darauf ging ein Ruck durchs Boot begleitet von einem dumpfen Knall..."Raindancer" war auf ein Riff aufgelaufen!

John ist dann sofort nach oben gestürzt und hat versucht, das Boot mit Rückwärtsgang vom Riff zu ziehen...ohne Erfolg! "Raindancer" neigte sich durch seitliche Brecher immer mehr auf die Seite, so dass Wasser durch die oberen Luken ins Schiffsinnere lief. Micha hat gerade noch rechtzeitig, bevor die Elektronik dem Wasser zum Opfer fiel, über Funk einen "Mayday-Call" absetzen können, der zum Glück von unserer Marina gehört wurde. Ich habe dann dem schlafenden Leo die Pampers ausgezogen und dann sind wir beide mit ihm hochgegangen. Die anderen Mitsegler waren zum Glück ganz vernünftig (keine Panik, kein Geschrei) und Micha wurde die einzige (!) Schwimmweste angeboten, falls er mit dem Kleinen ins Wasser muss.

Wir haben dank Michas Mayday-Call zum Glück nicht lange warten müssen und die Marina hat uns Rettungsboote geschickt. Micha ist zuerst ins Rettungsboot gegangen und musste dann den Kleinen annehmen, was bei den Brechern gar nicht so einfach war und erst nach mehreren Anläufen gelang. Als die beiden im Rettungsboot saßen, hätte ich vor Freude heulen können!!! Zurück in der Marina sind wir mit Leo sofort unter die Dusche gegangen...viel scheint er von dem Schiffbruch nicht mitbekommen zu haben...er hat unter der Dusche schon wieder gelacht und schläft unverändert durch.

Am Ende ist also alles gut gegangen und auch die Bootsversicherung wird für "Raindancer" 400.000 $ zahlen müssen. Das Boot hing noch ein paar Tage auf dem Riff und ist zwischenzeitlich auseinandergebrochen:

 

"Raindancer" vor dem Unfall kurz nach dem Dinghi-Konzert noch mit John am Steuer...

 

Fotos von der havarierten "Raindancer" am nächsten Morgen

 

...dennoch für John ein Riesenverlust, hat er doch das Boot nach dem Hurrikan Ivan selbst wieder restauriert. Für uns hielt sich der Verlust in Grenzen...den Kinderwagenaufsatz haben wir eingebüßt, die Unterwasserkamera wurde schwimmend wieder aufgefunden...

Aber noch viel wichtiger: unserem Zwerg ist nichts passiert!!!!

Liebe Grüße in die Heimat,

Arlett und Michael

 

Nachtrag zur Karibik:

Das Boot ist jetzt verkauft an einen Kanadier und wir haben die letzten Wochen noch einmal richtig Sonne getankt. Was bleibt sind schöne Erinnerungen, eine Menge neuer Erfahrungen und liebgewonnene Freunde.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder von den letzten Wochen:

Michas Geburtstagsdinner

 

Kaffeeklatsch in unserem Cockpit

Abkühlung in den Concord Falls

 

Steel Drum Contest

 

...und noch mehr Steel Drums in der Marina

 

...hier gab es das Nationalgericht der Grenadier Oil Dong mit Brotfrucht und Kokosnussmilch (gewöhnungsbedürftig)

 

 

Babyschwimmen ;-)

 

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