16.06.2013 Wildnis
Wir sind in Kanada angekommen. Die Supermärkte werden spärlicher und auch die Fastfoodketten schwinden so langsam.
Wir sitzen hier in Radium Hot Springs auf einem idylischen Campingplatz am Feuer und der Fluss rauscht an uns vorbei. Wir haben sogar beste Internetverbindung und wollen gerade ein paar Bilder hochladen, als ein Mann mit Schreckschusspistole bei uns vorbeischaut und fragt, ob wir einen Bären gesehen hätten....nein, haben wir nicht! Aber werden wir hoffentlich, wenn wir die nächsten Tage durch die Nationalparks touren!

Radium Hot Springs
Fort Steele - Pionierdorf aus der Goldgräberzeit


22.06.2013 Noch mehr Wildniss
Hier ein paar Eindrücke aus dem Kootenai Nationalpark, Banff N.P., Yoho N.P. und Jasper N.P.:
Emerald Lake im Yoho N.P.
Moraine Lake im Banff N.P.
Wandern am Lake Louise
Schlucht im Jasper N.P.
Katarakt am Fraser River und Endstation der Lachswanderung (bis hierher kommen nur die stärksten)
Bären haben wir in den Nationalparks leider nicht gesehen, dafür aber etwa 5 Meilen nach Verlassen des Jasper N.P. am ganz gewöhnlichen Straßenrand ;-)

Bald werden es noch mehr Bären, wenn die Lachse endlich kommen. Bis dahin begnügt sich Micha mit Forellen ;-)

26.06.2013 Indianer und andere schräge Vögel
In Smithers haben wir uns für die nächsten Wochen mit Lebensmitteln eingedeckt, weil danach laut Karte auf langer Strecke keine größere Ortschaft mehr kommt. In unserem Einkaufswagen ist versehentlich auch eine kleine Tüte Kirschen für unglaubliche 15 $ gelandet (haben den Pfund-Preis für den Endpreis gehalten und fanden den schon teuer ;-)), was beim Lipper Geldverwalter an der Kasse fast zum Herzstillstand geführt hat.
Jetzt sind wir unterwegs in Kanadas Indianer-Reservaten, was abenteuerlicher klingt als es eigentlich ist. Es gibt zwar noch schöne Relikte aus der Zeit, in der Indianer noch wirklich Indianer waren und die Landschaft ist atemberaubend, aber darüber hinaus ist es traurig zu sehen, wie Amerikas Ureinwohner ihre Behausungen verrotten lassen und versuchen Touristen abzuzocken.
Totempfähle in Kitwancool

mit Mückenschutz am wunderschönen Meziadin Lake
29.06.2013 Wir sind in Alaska!!!!
Wie erstaunlich....wir reisen wieder in die USA ein und die Grenzbeamten winken uns einfach nur durch!!!!

Wir sind in Hyder/Alaska angekommen, einer Geisterstadt mit 96 (liebenswerten) Einwohnern und grandioser Lage...ringsherum Berge, Gletscher und der Pazifikfjord.

Die erste Nacht verbringen wir wild campend am etwa 1000 Meter hoch gelegenen Salmon Glacier, dem 5. größten Gletscher der Welt. Das Wetter ist grandios und wir sind bis auf den Bear-Man, einem ehemaligen Kanadischen Profisportler, der im Sommer am Gletscher lebt, die einzigen dort. "The Bear Man" stinkt ein wenig, ist aber sonst ganz liebenswürdig. Er verkauft dort oben Postkarten und selbstgedrehte Bären-DVDs an die paar Touris, die sich trotzt der 30 km langen Schotterpiste auf den Gletscher verirren. Unser Campervan hat die Tour entegegen aller Befürchtungen gut gemeistert.


Einsamer kann man wohl kaum wild campen...


Jetzt bleiben wir ein paar Tage in Hyder und campieren ganz allein direkt hinter dem Sealaska Inn auf einer schöner Wiese, wo uns die Besitzerin einen Platz zugewiesen und mit Bärenspray bewaffnet hat, wobei wir versprechen mussten, im Campervan zu übernachten wegen der vielen Bären, die alle furchtbar hungrig auf die Lachse warten.
08.07.2013 Lachs satt
Wir wissen jetzt, warum die Campingplatzbesitzerin so überängstlich war... durch den Campground verläuft eine Bärenfurt! Jeden Abend sträucheln ein paar Schwarzbären über den Platz, darunter eine Mutter mit zwei Kleinen, die allerdings mehr Angst vor uns als wir vor ihnen haben! Es gab wohl vor Jahren auch einen "Problemgrizzly", der getötet werden musste und seitdem traut sich unsere Gastgeberin nicht mehr vor die Tür! ;-) Der Problembär steht jetzt ausgestopft in ihrer Bar:
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Und hier noch ein paar Bilder von Hyder:
Alaska Inn - mit signierten Dollarscheinen "tapezierte" Wände

Fish Creek - warten auf die Lachse
Ghost Town Hyder
Die Bären dürften jetzt auch anderes im Sinn haben als wehrlose Camper zu überfallen, denn die Lachse sind endlich da!!!!!! Für uns geht die Reise weiter mit der Fähre auf dem Alaska Marine Highway System nach Ketchikan. Die Inside Passage sieht ein bißchen aus wie Norwegen und wir haben spektakuläres Wetter auf der Überfahrt. Bevor wir ablegen, prüft Micha doch tatsächlich, ob es an Bord Rettungsboote gibt (die Karibikhavarie hat Spuren hinterlassen) ;-)

Ketchikan wird auch die "Lachshauptstadt" genannt und wir beobachten die Wildlachse auf ihrer Wanderung vom Meer in die Flüsse. In Ketchikans historischer Creek Street springen dutzende direkt unter den Pfahlbauten.
Creek Street in Ketchikan
Bei soviel Lachs haben wir uns die Bäuche vollgeschlagen. Es gab jeden Tag Lachs...Lachssushi, Lachs gebraten, Lachs gegrillt, Lachs püriert für Leo! Jetzt haben wir erstmal genug und können keinen Lachs mehr sehen ;-)
Micha freut sich, dass es jetzt doch noch mit dem Lachs geklappt hat (Für Kenner: Dies ist ein Coho- oder Silberlachs) und Leo weiss noch nicht, dass er das Riesenvieh morgen püriert essen darf ;-)
Wir haben uns ein wenig in Ketchikan verliebt...ein schönes Städtchen und atemberaubende Landschaft drumherum!
Alaska-Leo
Ketchikan ist nur per Boot oder per Flugzeug erreichbar
Küstenregenwald

mit unterwegs in Ketchikan: Michael und Corinna, die schon fast 2 Jahre auf Weltreise sind
12.07.2013 Micha besucht per Flieger für 2 Tage seine Gastmutter in Anchorage/Alaska, die wir in Idaho verfehlt haben:






16.07.2013 Zurück in Kanada
Während Corinna und Michael noch weiter Richtung Norden fahren, geht unsere Reise zurück nach Kanada/Prince Rupert. Prince Rupert ist ein hübsches, kleines Hafenstädtchen, wo wir uns noch ein paar Tage aufhalten:

Alte Lachs-Cannery in Prince Rupert
Auf dem Weg durch den Nordwesten Kanadas legen wir noch einen Stopp im Lavabed Memorial State Park ein.
...sieht ein wenig aus wie der Kartoffelacker von Bauer Randers ;-)


Ansonsten gibt es landschaftlich wenig Abwechslung auf der Fahrt von Prince Rupert nach Prince George...stattdessen jede Menge Mücken und komische Campingplätze. Auf einem Platz herrscht gerade eine Raupenplage, so dass wir mit der Ausrede, Leo habe eine Allergie gegen die Viecher, wieder flüchten.
Der nächste Platz ist leider auch nicht viel besser. Kurz vorm Einschlafen klopft der chinesische Campingplatzbesitzer an unsere Tür und will uns 5 $ zurückgeben, die wir ihm angeblich zuviel gezahlt haben. Am nächsten Morgen klopft es wieder an der Tür...diesmal ein Pole, der vom Chinesen gehört habe, dass wir aus Deutschland kämen und der deshalb kurz nach 7 Uhr mit uns einen Schnapps trinken will. Micha lehnt dankend ab und wir flüchten vor dem Polen und dem Chinesen und fahren nach Prince George, einer hässlichen Großstadt, die von der Forstindustrie lebt.
In Prince George treffen wir bei McDonalds einen Hip-Hopper, der uns seine neuste CD schenkt. Wir ertragen leider nur den ersten Song und die CD verschwindet in den Tiefen unseres Vans.
Richtig schön wird es erst wieder südlich von Prince George, als wir im Tal des Fraser River Richtung Vancouver fahren. Außerdem wird es wärmer, was uns auch sehr entgegenkommt.
Cowboy-Leo
Wandern am Fraser River (Alexandria Bridge)
Nächste Station ist Vancouver Island, wo wir den Pacific Rim National Park besuchen und ganz in der Nähe einen Campingplatz mit Pool und Hot Tub finden, was vor allem Leo sehr entgegenkommt. Der Nationalpark ist traumhaft schön und wir kommen aus dem Fotografieren gar nicht mehr raus:
Surfer im Nebel
Gezeitenbecken am Strand
Leo allein am Strand ;-)

...und noch mehr Vancouver Island:


Victoria


...und hier endet unsere Kanada-Tour. Wir fahren mit der Fähre zurück in die USA nach Port Angeles in der Nähe des Olympic National Parks. Es geht also weiter auf der Seite USA Westen...
Liebe Grüße in die Heimat,
Leo, Arlett und Micha