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Erste Hochseeerfahrungen (Santa Pola bis Lanzarote August 2011)

Alex, Arletts Vater und unser "Bordingenieur", holt uns vom Flughafen ab und bringt uns zur Werft in Santa Pola, wo Arletts Eltern die letzten zwei Wochen auf dem aufgebockten Boot verbracht haben. Die Crew für die Überführungsfahrt, bestehend aus Michas Eltern Günther und Annegret sowie Ernst-Otto und uns beiden nimmt die Kojen in Beschlag und genießt das von Doris zubereitete letzte Werft-Deluxe-Frühstück.

Nach einem Eileinkauf kommt der große Augenblick und NIEVES wird nach 2 Jahren Landaufenthalt endlich wieder gewässert. Wir haben Glück, der Motor schnurrt wie ein Kätzchen und alles läuft reibungslos. Wir verabschieden Doris und Alex bei einem Essen in unserer Lieblingstapasbar und auf geht es Richtung Kanaren.

Wir segeln entlang der spanischen Festlandküste mit Zwischenstopps in Almeria, Almunecar, Benalmadena und auf afrikanischer Seite Ceuta, begleitet von jeder Menge Delfinen, Schildkröten und klodeckelgroßen Quallen. Die Fahrt verläuft  bis auf eine um den Ruderschaft gewickelte Angelleine (unsere eigene), die Micha mit Schnorchelausrüstung und vielen Flüchen zum Glück losschneiden kann.

In Ceuta rüsten wir uns für die Atlantikfahrt und kaufen Riesenmengen an Lebensmitteln, bunkern Diesel und Frischwasser. Natürlich lassen wir uns auch die wunderschöne Stadt nicht entgehen, die gerade ausgelassen den Geburtstag ihrer Schutzpatronin feiert. Wir genießen die ausgelassene Stimmung, die wunderschönen Flamencokleider der Frauen und die vielen Festumzüge.

Von Ceuta motoren wir Richtung Gibraltar. Die Meerenge empfängt uns mit Gegenwind und 5 Knoten Gegenstrom, so dass wir nur langsam mit 2 Knoten über Grund vorankommen. Erst gegen Abend verlassen wir die Meerenge und stecken Kurs Richtung Lanzarote (550 Seemeilen). Die hohe Welle aus unterschiedlichen Richtungen gibt mir in der schaukelnden Vorschiffkabine den Rest und während ich über der Reling hänge, meldet Micha den ersten Atlantikbiss, der sich zum Glück wieder losreist...an Kochen und Essen ist bei diesem Seegang und dem vielen Verkehr in der Straße von Gibraltar ohnehin erstmal nicht zu denken. Der Seegang wird aber in den nächsten Tagen etwas besser und pendelt sich bei gleichmäßigem Wind aus Nordwest auf 1-2 Meter ein. 

Die Tage auf See sind nun geprägt vom Nichtstun und einer gewissen Lethargie, die jede überflüssige Aktivität verhindert. Wir versuchen, den Bordalltag durch Essen und allabendliche Wunschkonzerte von dem schier unendlichen Vorrat von Songs auf der Festplatte zu strukturieren und rocken und jodeln uns abwechselnd über den Atlantik. Zwischenzeitlich haben wir auch einen einheitlichen Bordlook...alle tragen schwarze Streifen am Hintern...da haben wir das Cockpitteak wohl etwas zu doll behandelt und geschrubbt, so dass nun die Verfugung abfärbt.

Geduscht wird hinten auf der Badeplattform mit derAußendusche, immer an der Klampe gesichert.

Am 07.08. hat Annegret Geburtstag und ich schaffe es sogar, einen Apfelkuchen zu backen, nachdem Ernst-Otto schon für ein gehobenes Frühstück mit Kaffee und Tee und gekochten Eiern gesorgt hat...dazu gibt es eine Flasche Sekt.

Am 10.08. sieht Annegret als Erste Land...die Kanaren tauchen aus dichten Wolken auf und wir sind glücklich, den Vulkan von Lanzarote vor uns zu sehen. In der Marina auf der vorgelagerten Insel Graciosa werden wir abgewiesen, weil wir keine Reservierung vorweisen können...wir sind übermüdet, stinksauer und Günther droht sogar, von Bord zu springen, sollte er eine weitere Nacht auf See verbringen müssen.  Es ist aber mittlerweile dunkel und an Ankern nicht zu denken. Uns steht also eine weitere schlaflose Nacht bevor, in der wir bei heftigem Seegang an der Ostseite von Lanzarote Richtung Süden kreuzen.

Am nächsten Morgen erreichen wir die Marina in Playa Blanca, die wohl schönsten Marina auf den Kanaren. Wir werden dort von Michas Schwester Katrin, Schwager Jörg und den Jungs mit einem Frühstück empfangen. Die nächsten Tage erholen wir uns, schlafen viel und erkunden zusammen mit der Familie Lanzarote. 

 

Atlantiküberquerung (20.11. bis 12.2012)

Micha, Tino und Adrian sind am 20.11. um 15:15 Uhr (16:15 Uhr dt. Zeit) trotz Flaute von Teneriffa aus gestartet, mussten aber nach ca. 70 Seemeilen den Hafen auf El Hierro (siehe aktuelle Position) anlaufen wegen eines technischen Defektes am Zündschloss. Das Zündschloss hatte anscheinend Kontaktschwierigkeiten, so dass sich der Motor über das Zündschloss nicht mehr auchalten ließ. Auf El Hierro wurde dann ein Schalter im Motorraum eingebaut, über den der Motor jetzt gestartet und gestoppt werden kann.

Die Männer sind dann heute, dem 22.11., gegen 9 Uhr (10 Uhr dt. Zeit) von El Hierro aus losgesegelt. Ein Tiefdruckgebiet über dem Nordatlantik sorgt allerdings heute für Wellengang von 3-4 Metern, so dass sie erstmal ordentlich durchgeschüttelt werden. Morgen werden die Bedingungen besser und vielleicht erreichen sie dann schon die Passatzone mit konstantem NO-Wind.

...und schon wieder streikt die Technik...die Lichtmaschine versagt ihren Dienst. Die Männer sind auf dem Rückweg nach Teneriffa, wo das Problem hoffentlich behoben werden kann. Ohne Lichtmaschine ist die Atlantiküberquerung jedenfalls zu gefährlich.

Neuer Start am 04.12.2012 mit neuer Crewbesetzung: Tino, Adam, Birte und Konrad.

NIEVES ist nun am 25.12.2012 nach 21 Tagen auf See unbeschadet auf der wunderschönen Karibikinsel Grenada angekommen. Ausfälle gab es keine mehr, sogar der Autopilot hat überlebt.

 

 

 

 

 

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